Jetzt ist es an dir, die Wahrheit zu messen.
Sonnenwenden und Äquinoktien
Symmetrisches und Umkehrbares.
Du lässt den Sand durch die eine Hand
rieseln, damit er sich in der anderen
sammelt und was er ansammelt, wegnimmt.
In einer erfundenen Täuschung
damit die Maske des Verfalls exorziert wird;
das kosmische Mitleiden, das den Verstand
paart mit der Notwendigkeit einer Ursache
bis er einmal das Ewige vom
Immerwährenden unterschieden hat.
Neuplatoniker oder Pythagoreer
oder auch Vorsokratiker im Gewand des Stoikers.
Nicht zu wissen wenn man dich fragt und wenn
man dich nicht fragt, zu sagen, du wüsstest;
darüber was einmal war und jetzt ist
und sein wird, wie ein Feuer, das im Gleichmaß
erglimmt und erlischt, jeden Tag neu,
Mythos und Wunder, Symbol und Wort
das auch nicht wiederherstellbar ist.
Ein hingeschütteter Kehricht ist die schönste Welt.
unsterbliche und unzerstörbare Masse des Unermesslichen
innerhalb von Gestalten und Zahlen
Welches Durcheinander, nicht wahr?
Und welche Häufung von Sentenzen,
bis du die Zeit von dir abtust
so dass alles auf einmal geschieht.
So dass du berechnen kannst,
wie in dir aus einem Hohlraum
aller Sand gleichzeitig in den anderen fällt
und den Zwischenschritt der Erinnerung
oder des Todes totale Jetztzeit ausschaltet,
Nun sind dir schließlich nur noch
diese Worte verblieben –gebrochene Hexameter
in der Verteilung der Sprache–
Schachzüge die dich erschaffen.
Und dein Leben heißt Fluss
Dieb des Wassers;
sooft du ihr auch durchschreitest
du kommst nur einmal hinüber.
Chorika
Übertragen: Birgit Hildebrand – Susan Binderman