De nova insula Utopia (Deutsch)

Aber auch Tomas Morus reiste mit dem Zug. Chimärenhafte Reisen von den Küsten bis ins Hinterland. In seiner Ledertasche in wohlfeiler Ordnung all seine gefalteten Illusionen darunter die Anzüge und ein Paar weicher Spazierschuhe. Wenn er sich aus dem Fenster beugte konnte er all die Wunder des Ortes schauen an dem er nicht war eines Ortes in Gestalt eines halben Mondes, wie er nur aus Zugfenstern zu sehen ist. Der Bahnhof kam noch vor der Dunkelheit –niemand, der ihn dort erwartet hätte– und immer vergaß er etwas im Abteil: Handschuhe, Krawattennadeln, die Stunde der Heimfahrt, manchmal auch die Rolle schwarzen Zwirns mit dem er seinen Hals zu nähen pflegte. Bis eines Tages der Zug aus den Gleisen sprang. Die Räder rollten über die Felder rollten und glitten als langer Schatten in eine Fahrt neben der Strecke von den Küsten bis ins Hinterland ohne einen einzigen Halt. Er beugte sich aus dem Fenster, Sir Thomas Morus (Lordkanzler, Bewahrer des Siegels und Königlicher Schatzmeister) hielt seinen abgeschlagenen Kopf in den Wind, sein Blick eine gläserne Leinwand und betrachtete die Wunder der neuen Reise die Geschöpfe des Landes, weder Einbildung war es, noch vergebliche Gabe. Die Breitengrade der neuen Welt. (Vielleicht auch ein paar Meilen näher). Ich habe ihn nie getroffen obwohl ich Schaffner war in jenem Zug. Sehen Sie, die Zeit. Die Zeit verwirrte mich, die immer wieder aus der Bahn geriet dem Lauf des Zuges folgte, dem Schatten seiner Perücke nachjagte. Und wie einen Schatten fassen um dessen Ticket zu entwerten? Chorika Übertragen: Birgit Hildebrand – Susan Binderman