Verdichtungen (Deutsch)

Aber die Stimme vibrierte zwischen Zunge und Lippen, zwischen Zeiten die etwas abziehen und Zeiten die etwas hinzufügen und pries die neue Kraft und den neuen Geist, Horn Stein und Eisen, die Kupferblätter, die schwarzfigurigen Schiffe mit dem tiefen Bauch und dem magischen Auge am Bug und die Orakel und Sühneopfer die Erbarmungslosigkeit des Schwertes und den flehenden Atem der Jahrestage. Und sie besang im Laufe der Jahre im grollenden Rhythmus des Hexameters den Rücken dem Meer und die Brust der Angst zugewandt die Triumphe und Verteilung der Kampfwagen und den Waffentanz, die Werke des Zorns; und der Rosse langgestreckte Hälse und der Rinder fettigen Talg und die zur Trauer um die Gefährten abgeschnittenen Haare; und was die Listenreichen gezimmert um die Geschichte zu erfinden mit seiner Totenreise ein jeder jeder mit seiner Insel Ogygia mit seinem eigenen Meeresgott immer die Rückkehr im Auge. Und was ist also der Nutzen aus dem Fall der heiligen Feste? Alles wurde den Göttern zuliebe vollbracht; auch wenn es sich in den Worten der Menschen offenbarte als Fatum, als leere Hemden oder als Klage unbegrabener Toten die zumindest ihr Ruder als Grabmal wollen; und wenn sich die Worte dann auch noch den speziellen Künsten des Verses fügten mit Elisionen und Kürzungen von Vokalen um den Hiatus aufzulösen – was ist der Nutzen? Sie haben die Welt nur verdichtet; sie stellten sich nie neue Mauern vor, neue Göttersprüche, die Nischen der neuen Herdbenutzer; und es kam ihnen nie der Gedanke an ein anderes Rom jenseits von Rom. Chorika Übertragen: Birgit Hildebrand – Susan Binderman